Seit Verhandlungsbeginn in 2016 verfolgt DEAL das Ziel, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. DEAL strebt deutliche Änderungen sowohl bei den Inhalte als auch in der Preisgestaltung an. Durch bundesweite Konsortialverträge sollen die einzelnen wissenschaftlichen Einrichtungen finanziell entlastet und der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur nachhaltig verbessert werden. Zugleich soll eine Open-Access-Komponente implementiert werden.
Auftraggeber von DEAL ist die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, die durch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vertreten wird. Die Allianz hat eine Projektgruppe mit Expertinnen und Experten aus Universitäten und aus außeruniversitären Einrichtungen sowie einen Projektlenkungsausschuss eingesetzt. Der Projektlenkungsausschuss besteht aus Mitgliedern der höchsten Leitungsebenen der Einrichtungen. Sein Sprecher ist HRK-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Hippler, der außerdem Vorsitzender der Verhandlungsgruppe ist. Am Projekt teilnahmeberechtigt sind alle, d. h. mehrere hundert deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auch die Universität Bremen gehört dazu.
2016 wurden schwerpunktmäßig Verhandlungen mit dem Elsevier-Verlag geführt. 2017 folgten die Verlage Springer-Nature und Wiley.
Übergangsregelungen 2018:
Springer / SpringerNature
Wiley:
Die seit mehreren Monaten andauernden intensiven Verhandlungen mit Elsevier haben sich bislang schwierig gestaltet. Zur Stärkung der Verhandlungsposition haben rund 60 Wissenschaftseinrichtungen bereits im Jahr 2016 ihre Verträge mit Elsevier zum Jahresende gekündigt. Aus Sicht der DEAL Verhandlungsgruppe ist das von Elsevier vorgelegte Angebot nicht akzeptabel. Der Verlag setzt weiterhin auf hohe Preissteigerungen – und dies trotz der bereits bestehenden 40-prozentigen Umsatzrendite. Die Verhandlungen ruhen derzeit. Zahlreiche weitere Einrichtungen haben mittlerweile ihre Verträge gekündigt.
Ende 2017 sind es etwa 200 Einrichtungen, eine entsprechende Liste finden Sie unter: www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/
Auch die SuUB hat den Ende 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängert.
Ab Januar 2018 stehen den Hochschulen und der Universität im Land Bremen die neuen Hefte der bei Elsevier erscheinenden E-Journals nicht mehr zur Verfügung.
Der Zugang zu den Archivjahrgängen ist gewährleistet. Hier ist der Zugriff bis einschließlich Jahrgang 2017 weiterhin möglich.
Allen Beteiligten ist bewusst, dass die voraussichtliche Nicht-Verfügbarkeit von Zeitschriften des Elsevier-Verlags zunächst eine Einschränkung für Lehre und Forschung bedeutet. Der auf Basis des gemeinsamen Agierens vieler Forschungseinrichtungen aufgebaute Druck stellt nach Überzeugung aller Beteiligten die vorerst einzige Möglichkeit dar, zu einem für die deutsche Wissenschaft erfolgreichen Ergebnis der Verhandlungen zu kommen.